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Mobbing vorbeugen: Sozialkompetenz in Aktion

Mobbing vorbeugen: Sozialkompetenz in Aktion

Mobbing ist leider ein allgegenwärtiges Phänomen in vielen Schulen. Doch es gibt auch Bildungseinrichtungen, in denen Konflikte, Gewalt und Mobbing-Situationen weit weniger vorkommen. Wie ist das möglich? Was machen diese Schulen anders als die anderen?

Die Antwort liegt nicht nur im Reagieren auf bereits bestehende Mobbingfälle, sondern vielmehr im proaktiven Handeln, in der Prävention. Es ist allerdings wichtig, hierbei klarzustellen: Prävention heißt nicht einfach nur, eine Projektwoche zum Thema Mobbing zu veranstalten oder in einer Lektion über Mobbing aufzuklären. Es geht um viel Grundlegenderes – nämlich um die Förderung von Sozialkompetenz.

Was genau ist Sozialkompetenz?

Sozialkompetenz beschreibt die Fähigkeit, sich in eine Gemeinschaft einzufügen, mit anderen respektvoll und empathisch umzugehen und Konflikte friedlich zu lösen. Es geht darum, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu verstehen, aber auch die der anderen wahrzunehmen und darauf zu reagieren.

Doch Sozialkompetenz ist nicht ein Fach, das man einfach im Stundenplan einfügt und dann wie Mathe oder Deutsch „unterrichtet“. Vielmehr handelt es sich um eine Grundhaltung, die tagtäglich gelebt, erfahren und praktiziert werden muss. Und das beginnt mit einem gleichwertigen, wertschätzenden Klima in der Schule – und ebenso zu Hause.

Warum eine gleichwertige Atmosphäre so entscheidend ist

Es gibt zahlreiche Spiele und Aktivitäten, die darauf abzielen, die Sozialkompetenz von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Aber diese Methoden erreichen ihr volles Potenzial erst, wenn die Grundatmosphäre in der Schule oder zu Hause von Wertschätzung und Gleichwertigkeit geprägt ist. Gleichwertigkeit manifestiert sich nicht nur in der Art, wie wir miteinander sprechen oder handeln, sondern auch in der Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen werden und Verantwortungen verteilt sind.

Genau hier kommen Grenzen und Regeln ins Spiel, die essenziell für das harmonische Miteinander in Gemeinschaften sind. Wenn Schüler:innen aktiv und partizipativ in den Prozess der Regelbildung einbezogen werden, wird eine tiefere Ebene der Gleichwertigkeit erreicht. Das ist besonders wirkungsvoll, wenn es um Klassenregeln geht, die das Zusammenleben und -lernen positiv gestalten sollen. Das gemeinsame Festlegen dieser Regeln fördert nicht nur das Verantwortungsbewusstsein und die Zugehörigkeit, sondern unterstreicht auch die Bedeutung jedes Einzelnen in der Gemeinschaft. So werden Regeln nicht als bloße Vorgaben von oben herab wahrgenommen, sondern als gemeinschaftlich getragene Vereinbarungen, die in einer Atmosphäre des Verständnisses und der Kommunikation entstehen.

Gemeinsam gegen Mobbing vorgehen

Gemeinsam gegen Mobbing vorgehen

Bist du in deiner Arbeit als Lehrperson, Kinder- und Jugendcoach, Lerncoach, Berater/-in oder Elternbildner/-in schon mehrfach mit dem Mobbingthema in Berührung gekommen und warst bisher unsicher, wie du reagieren sollst?

Lerne im Train-the-Trainer alles über die Mechanismen, sowie die Formen von Mobbing und Cybermobbing und erfahre, wie man in welchen Situationen reagieren soll und, was man präventiv gegen (Cyber)Mobbing tun kann.

Ein Umdenken ist notwendig

Die eigentliche Arbeit der Mobbingprävention beginnt lange bevor Mobbing überhaupt in Erscheinung tritt. Es ist die tägliche Praxis von Respekt und Akzeptanz, das Bestreben, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich jeder wertvoll und geachtet fühlt. In einer solchen Atmosphäre entfaltet sich Sozialkompetenz nahezu selbstverständlich, weil sie nicht als abstrakte Lektion gelehrt, sondern im täglichen Miteinander erlebt wird. Die Entstehung von Mobbing wird dadurch an der Wurzel gepackt: Ein Umfeld, das keinen Raum für Ausgrenzung und Abwertung bietet. Anstatt uns auf die Beseitigung des Symptoms „Mobbing“ zu versteifen, sollten wir uns der tieferen Aufgabe widmen, eine Gemeinschaft des Verständnisses und der Wertschätzung zu kultivieren. Es ist vergleichbar mit dem Ansatz, generelle Gesundheit zu fördern statt nur Krankheiten zu bekämpfen. Letztlich hängt der Erfolg dieser Bemühungen von unserer eigenen Einstellung und unserem Handeln ab. Es genügt nicht, über Sozialkompetenz zu sprechen – wir müssen Empathie, Respekt und Gleichwertigkeit in jeder Interaktion zum Leben erwecken.